Am Elias-Holl-Platz kommen täglich mehrere tausend Menschen vorbei. Sie hetzen in Geschäfte, bummeln mit einem Kaffe durch die Stadt, oder warten auf ihre Verabredung. “Agora”, so nannte man im alten Griechenland diese zentralen Plätze, an denen sich die Menschen u.a zu Versammlungen und Festen trafen. Hier wurde diskutiert, gefeiert und gelebt.
Wir möchten mit dem Taubenschlag diesen öffentlichen Raum beleben und ihm mit Musik, Kultur und Kunst neue Bedeutung verleihen. So machen wir diesen Platz zu mehr als nur den Weg zum Konsum. Er wird ein Ort des gelebten Miteinanders, der Demokratie und des Austauschs.
Um das zu erreichen haben wir viel Arbeit in unser Bildungs- und Musikprogramm gesteckt. Aber auch, wenn keine Veranstaltungen geplant sind, können Alle jederzeit vorbeikommen. Auf ein kühles Getränk, ein anregendes Gespräch, zum Spielen oder um selbst auf der Bühne aktiv zu werden.
Klar, bei uns kann man sich auch einfach mal zurücklehnen, von Musik oder einem Vortrag berieseln lassen. Aber wir verstehen uns auch als Begegnungsstätte, als Ort zum Verweilen, zum Kennenlernen und zum gemeinsamen Gestalten. Wir möchten eine kreative Auseinandersetzung mit dem Stadtgeschehen Augsburgs, seinen sozialen Problemen, aber auch seinen Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe anregen. Deshalb soll auch neben der Bühne gemalt, diskutiert, gespielt und natürlich getanzt werden.
Bei uns sind alle willkommen und jederzeit dazu angeregt, das bunte Programm nicht nur zu betrachten, sondern es in Workshops, mit Musik oder Performances aktiv mitzugestalten. Kommt einfach spontan vorbei, oder meldet euch vorab unter programm@stadtraumev.de!
Mit euch wird der Taubenschlag so zu einem interaktiven Gesamtkunstwerk!
„Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung“ – so steht es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Wir finden, dass es unabdingbar ist, Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu bilden. Sei es zur Persönlichkeitsbildung oder um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Es ist so bedenklich wie auffallend, dass jene Menschen, welche bereits über einiges an Bildungskapital verfügen, auch diejenigen sind, die Grund- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen. Was dies zur Folge hat, ist grob vereinfacht, dass Bildungsungerechtigkeit bzw. soziale Ungleichheit sich nur weiter reproduziert, weil die Menschen, welche man mit Bildungsangeboten erreichen möchte, diesen fernbleiben.
Wir brauchen mehr Bildungsgerechtigkeit! Die Motivation, Bildungsangebote wahrzunehmen, ist oftmals abhängig von früheren Bildungs- und Lernerfahrungen, und davon, wie gut man sich im System der Bildungsinstitutionen auskennt.
Bildung darf nicht nur an Universitäten und Volkshochschulen stattfinden, wo sie BürgerInnen nicht erreicht. Deshalb setzen wir uns dafür ein, Bildungsangebote für jeden zugänglich zu machen.
Der Taubenschlag am Moritzplatz ist eine ebene Fläche in der Alle jederzeit kommen und gehen können. Kein Dresscode, kein Knigge, keine Verhaltensregeln, keine Vorbildung sind nötig, um Teil davon zu sein. Was zählt, ist einzig das Interesse.
Unsere Veranstaltungsformate sind Vorträge, Diskussionen und Workshops, die zum Mit-denken und Mit-machen einladen.